Israipeil (Stadtteil)
Ursprung: Urnah
Civic: Badenhever
Einwohnerzahl: 10.600
Davon Gardmen: 860
Israipeil ist der Stadtteil der Arbeiter von Badenhever. Er wird zu über 85 % von den sogenannten Neofrench, einer Ethnie die ursprünglich aus dem europäischen Bereich Terras stammt, bevölkert. Unterteilt ist Israipeil in die Viertel Bellevue, Saint Femme, Dehors und Pont Noir. Der Name Israipeil entspricht dem Landesnamen, dessen zentrale Civic Badenhever ist.
Bellevue (Viertel)
Bedeutung des Namens: Schöne Aussicht
Einwohnerzahl: 3.600
Davon Gardmen: 300
Bellevue nimmt den Norden des Stadtteils Israipeils ein. Es liegt in einer Höhe von etwa fünfzehn Metern an der Außenmauer Badenhevers, welche die Civic von den Agrarflächen des Nordens trennt. Allein in Bellevue gibt es vierzehn Schleusenkammern mit Lastenaufzügen, welche an den Fundamentstangen der Hauptstruktur angebracht sind und die Plattformen mit dem Boden verbinden. Mit ihnen können die Arbeiter und deren Lastenheber, Droiden und Agrar- und Bergwerksfahrzeuge Badenhever verlassen und wenn ihre schweren Schichten vorüber sind, wieder zur Plattform hinauf befördert werden. Der Name Schöne Aussicht ist alles andere als unpassend für dieses Viertel. Blickt man zum Beispiel am frühen Morgen, wenn die Systemsonne Ur den Horizont in tiefes Rot badet, aus den oberen Stockwerken der Baracken auf die im Norden befindlichen Felder, kann man den wunderbaren Ausblick auf ein Farbenspiel sondergleichen genießen.
Bild: Blum
Ein Straßenzug des Viertels Bellevue im Stadtteil Israipeil ist in Quer- und Längsstraßen mit Buchstaben und Nummern als Bezeichnungen aufgeteilt. Hier ist die R42 mit der direkt daran angrenzenden R43 zu sehen.
Garnison
Gardmen: 300
Die Baracke der Gardmen in Bellevue befindet sich an der südlichen Eingrenzung des Stadtteils, am direkten Übergang zum Zentrum Badenhevers. Sie ist groß, verfügt aber über keinen eigenen Fuhrpark. Da die anderen Viertel Israipeils keine eigenen Garnisonen haben, ist die hiesige nicht nur für Bellevue selbst, sondern auch für Saint Femme, Dehors und Pont Noir zuständig. Es gibt zwar Unterkünfte für die Truppen und ihre Familien, aber sie sind schlicht und oft unzureichend, weswegen viele der Gardmen mit ihren Angehörigen lieber wie die Arbeiter in richtige Wohneinheiten der Viertel ziehen.
Aufbereiter Ts-29
Personal: 280
Der Aufbereiter des Recyclers Ts-29 reicht gerade aus, um die Lebensbedingungen für die Siedler Israipeils zu gewährleisten. Leider sind die Maschinen alt und die dringend notwendigen Ersatzteile können nur schwer versorgt werden. Oft müssen die Arbeiter improvisieren und so kann es vorkommen, dass es zu Ausfällen in der Versorgung kommt. Dann kommt es vor, dass die Ausgabe von Trinkwasser und die Luftreinigung nicht mehr hinreichend gewährleistet werden. In solchen Fällen überzieht sich das Viertel mit dünnen blauen Schwaden und die Luft riecht schal. Nicht selten kommt es unter den Arbeitern zu Atembeschwerden und in besonders schweren Fällen müssen sogar Gasmasken ausgestellt werden.
»Mein Großvater hat mir von Paris erzählt. Das ist eine Civic auf Terra. Eine sogenannte Weltmetropole. Er sagte, es gäbe auf Terra drei Metropolen, die man gesehen haben müsse und Paris sei eine davon. Er hat auch von Kriegen erzählt und von gewaltigen Golems aus flüssigem Ton die in diesen Kriegen fochten. Ich versuche, mir das vorzustellen, aber es erscheint mir ebenso phantastisch wie die Götteravatare der Shivaiten oder einfach nur die Vorstellung von Asam oder einer anderen Welt der SUKOT, wo es Straßen gibt, die eine Megacivic mit der anderen verbinden und auf denen man hingehen kann, wo auch immer man möchte. Manchmal würde ich mich am liebsten auf ein Piratenschiff schleichen und alles hinter mir lassen, nur um diese Straßen zu sehen. Aber dann sehe ich Ur am Horizont über den Feldern aufgehen, sehe meine Freunde und Nachbarn und deren Kinder, wie sie auf der Straße von Bellevue spielen. Dann erkenne ich: Israipeil ist mein Zuhause, ich bin ein Kind von Bellevue.«
Gregor Chantesaut, Siedler
Pab Les Fleur
Personal: 30
Das Les Fleur ist nicht gerade etwas Besonderes. Es gibt hier den selben billigen Fusel wie überall in Israipeil und wer Bands oder andere Darbietungen erwartet, ist hier fehl am Platze. Dennoch treffen sich die Arbeiter gerne in dem recht großen Pab. Nach der Schicht sitzt man beisammen, raucht Pfeife und nimmt am täglichen Tratsch Teil.
Lager
Personal: 650
Das Lager von Bellevue ist riesig und kann enorme Mengen an Rohstoffen aufnehmen. Zusätzlich dient es als Fuhrpark für Agrarfahrzeuge und Lastenheber. Tagsüber sind hier Droiden im Einsatz, die sich um die Organisation und Logistik des Lagers kümmern. Den Arbeitern ist es nur erlaubt einzutreten, wenn sie ihre Erträge liefern oder den Auftrag haben, eins der Fahrzeuge zu holen.
Saint Femme (Viertel)
Bedeutung des Namens: Heilige Jungfrau
Einwohnerzahl: 2.200
Davon Gardmen: 260
Die meisten Arbeiter von Saint Femme sind nicht wie jene anderer Viertel in ein rotierendes System von Arbeitsabläufen eingebunden, sondern kümmern sich hauptberuflich um die Felder im Norden der Strukturen der Civic. Allerdings werden Anwärter auf diese Stellen genau geprüft. Sie müssen sich entsprechend gut mit agrarbiologischen Abläufen, genereller Pflanzenkunde und Geologie auskennen. Von den anderen Bewohnern Israipeils werden sie gerne mit etwas Neid ein wenig abfällig ›Peons‹ genannt. Übersetzt bedeutet dieser Spitzname hier soviel wie ›Bauer‹, ein altertümlichen Begriff für Personen, die sich um die Agrarwirtschaft kümmert.
»Christophe, mein Mann, wurde in der Mine von einem Schiefer erschlagen. Sie haben gesagt, der Stein hätte ihm die Rippen gebrochen und er sei erstickt. Ich bin nun allein. Meine Eltern starben beide früh an der Ruhr. Viele sterben. Der Dreigeteilte nimmt wie er gibt. Geheiligt ist sein Handeln. Manchmal bete ich um einen neuen Mann. Ist es ein Frefel nicht in Einsamkeit leben zu wollen? Einer meiner Nachbarn ist ein Gardman. Er ist trotzdem nett. Aber was will er schon mit einer Israipeilitin? Die Kirn haben ihre eigenen Frauen. Trotzdem bringe ich ihm ein Brot. Der Priester wird mich schelten, aber sagt er nicht auch, das es in der Nächstenliebe keine Grenzen gibt?«
Darlette Durand, Siedlerin
Labore
Personal: 250
Die Laboreinheiten von Saint Femme dienen ausschließlich der Auswertung von Agrarproben und der Züchtung von genetisch angepassten Schösslingen. Ihre Mitarbeiter sind Agrarbiologen, Agrartechniker und Geologen.
Lager
Personal: 300
Verglichen mit dem riesigen Lager Bellevues ist das von Saint Femme klein und unbedeutend. Es wird in erster Linie mit Saatgut und Versorgungsgütern wie Düngern, Herbiziden und Pestiziden bestückt und hat nur einen kleinen anhängigen Fuhrpark. Droiden kommen hier nur selten zum Einsatz und müssen dann vom Nachbarviertel abgezogen werden.
»Disziplin ist der einzige Weg auf dem man ein Projekt wie Badenhever aufrecht erhalten kann. Verliert man diesen aus den Augen, indem man beispielsweise den Arbeitern gegenüber Schwäche zeigt, halten Subordination und Chaos Einzug. Doch der Weiße Stern leuchtet über dieser Civic und wenn diese Welt auch noch so trostlos und finster ist, die Macht der kirner Disziplin wird auch hier obsiegen!«
Anexandra Sorokin, First Gardman von Badenhever
Pab Bleu
Personal: 20
Das Bleu oder Blau kann bis zu zweihundert Gäste gleichzeitig aufnehmen und bewirten. Allerdings ist diese Bewirtung alles andere als episch. Es gibt einfache Mahlzeiten wie Brotsuppe und noch schlichtere alkoholische Getränke. Die Attraktion des Bleu ist sein Spielpark mit Glücksspieltischen, Dartscheiben, Hufeisenspielen und anderen Zerstreuungen für die Arbeiter.
Dehors (Viertel)
Bedeutung des Namens: Draußen (Außen, Abseits)
Einwohnerzahl: 4.000
Davon Gardmen: 300
Das größte Viertel des Stadtteils Israipeil ist das im Nordosten gelegene Dehors. Die Siedler nennen es zwar Abseits oder Außen, aber dies ändert nichts an seiner Wichtigkeit. Hier findet man die fortschrittlichsten Einrichtungen und die größte Anzahl an Siedlern.
Lager Nord
Personal: ca. 700
Das größte Lager von Dehors dient zur Aufbewahrung von Rohstoffen und ist meist gut bestückt, da deren Abtransport durch die langen An- und Abflugzeiten von Urnah zu ihrem Sprungpunkt immer wieder zu logistischen Problemen führt.
»Urnah ist ein Schlammloch, klar. Aber ist es denn anderswo wirklich soviel besser? Man hört ja viel über Kriege, Leid und Tod. Wenn ich die Wahl zwischen Schlamm und Krieg habe, dann wähle ich doch den Schlamm oder? Ich wüsste nicht, wohin ich mich sehnen sollte. Dieses Land ist das Land meiner Eltern. Und die Kirn? Ich sage nur Blini-Pfannkuchen und die Buttertage. Wer liebt sie nicht? Sie sind Heiden, aber es ist nicht alles schlecht. Wenn man seine Arbeit macht und sich benimmt, benehmen sie sich auch. Leben und leben lassen. Du kannst einen Gardman grüßen oder hinter seinem Rücken über ihn schimpfen. Ich für meinen Teil trinke lieber einen Kirnosk mit denen und freue mich dann über zusätzliche Q-Marken.«
Jacques Poirot, Siedler
Lager West
Personal: 200
Hier werden vor allem Ersatzteile wie Verklappungsmaterialien für die Minen, Notzelte, Schmiermittel, Dichtungen, Klebstoffe und Schutzanzüge untergebracht. Außerdem befindet sich hier der Fuhrpark für die schweren Lastenheber des Stadtteils.
Lager Süd
Personal: 500
Im Lager Süd werden Rohstoffe gebunkert, die nicht für den Weitertransport geeignet sind und innerhalb der Strukturen von Badenhever zur Verwendung kommen sollen.
Lager Ost
Personal: 150
Das Lager Ost war ursprünglich ebenfalls ein Rohstofflager, wird heute aber nur noch für die Unterbringung von Tierfutter und Agrargeräten genutzt. Es ist aus strukturellen Gründen ein relativ trockener Ort und bietet so optimale Bedingungen für die Herstellung großer Mengen von Heu für Nutztiere.
Schule
Personal: 80
Davon Ausbilder: 45
Die Dehors Gesamtschule ist eine Einrichtung, die weder bei den Siedlern noch bei deren Kindern sonderliche Beliebtheit genießt. Die Arbeiter, die es sich halbwegs leisten können, auf die Mithilfe ihrer Kinder bei den alltäglichen Verrichtungen zu verzichten, versuchen sie möglichst in der Schule von Severu unterzubringen. Doch diese ist fast immer ausgebucht und hat strengere Aufnahmekonzepte. Die Dehors Gesamtschule nimmt jeden Schüler auf, kann aber nicht annähernd mit den anderen Schulen der Civic in Sachen Bildungsniveau mithalten. Hinzu kommt ein milieubedingtes Gewaltpotenzial innerhalb der Schülerschaft und eine entsprechend rüde Haltung der Lehrer, die diesem folge leistet.
Stravatise Chateau Vert
Personal: 45
Das Chateau Vert ist wie sein Name schon sagt in Grüntönen gehalten und stellt seinem Interieur nach eine Hommage an die Natur dar. Die Stravatise hat allerdings keine Klasse und wirkt eher bemüht. Die Schausteller agieren, ihrer Bezahlung entsprechend, müde und unmotiviert und der Kulisse sieht man ihr Alter und eine lieblose Wartung an.
»Nichts ist für die Ewigkeit. Der Konzern beutet und aus, wir beuten die Welt aus und beten dabei an den Dreigeteilten Gott. Doch sagt nicht der Sohn Joshum zu seinen Unterdrückern Waburn, Mihle und Nanien, sie sollen geraden Rückens gegen? Die Macht, das Volk und das Gut – alles ist in drei Teile geteilt. Doch diese weltlichen Dinge können Heilung erfahren. Es liegt allein bei uns die Welt zu einen.«
Maggi Sarnue, israipeilitische Laborantin
Pab Nadine
Personal: 45
Das Pab Nadine ist für seine schäbige Einrichtung als durchaus hochpreisig zu bezeichnen, was wohl daher kommt, dass es hier deutlich mehr als nur geistvolle Getränke zu konsumieren gibt. Zwar ist die öffentliche Prostitution in Badenhever nicht zugelassen, doch jedermann weiß, dass die Mädchen im Nadine nicht nur Gläser zu füllen wissen.
Pont Noir (Viertel)
Bedeutung des Namens: Schwarze Brücke
Einwohnerzahl: 800
Davon Gardmen: 40
Die Schwarze Brücke ist der Übergang zwischen dem Stadtteil Israipeil und dem Zentrum Badenhevers. Tatsächlich hat sie sich in den letzten Standardardjahren zu einem eigenständigen kleinen Viertel gemausert. Hier leben die stets Unzufriedenen, die Unverbesserlichen, Künstler und solche, die es geschafft haben, die Obrigkeit davon zu überzeugen, dass es einfach keinen Sinn (weder wirtschaftlich noch moralisch) macht, weitere Energien in ihre Erziehung zu gehorsamen Arbeiter zu vergeuden. Darüber hinaus gilt die Pont Noir als zentraler Schwarzmarkt der durchaus auch von den Kirn besucht wird.